Jan Frisch

Solo

Einfach mal konsequent an sämtlichen Erwartungen vorbei ackern. Ganze Gedankengebäude in Schutt und Asche singen. Sein Soloprojekt jedoch pfeift auf sämtliche Dogmen. Kaum Strophen, kaum Refrains, keine Reime. Dennoch wird schnell deutlich, was Jan Frisch will. Weg von der Bräsigkeit der Menschen, hin zu tief empfundener Leidenschaft. Die stoisch angeschlagene Gitarre, begleitet von beinahe Mantra-artig wiederholten Textzeilen, hat etwas von Konkreter Poesie. Die Musik schießt quer wo es nur geht, visiert Ziel an, nur um diese dann zu umgehen, holpert, stolpert und verfilzt sich in sich selber, kraucht über den Boden der Tatsachen, nur um im nächsten Moment aufzuspringen und voller Kraft in die entgegengesetzte Richtung zu jagen. Also alles - nur nicht in gewohnten Bahnen. Dabei fühlt sich das ganze Paket wirklich intelligent geschmiedet an. Und die Texte brauchen genau diese musikalische Unterbrechung, diese Orgien der Unterschiedlichkeiten, um nicht weggehört zu werden. Denn nichts ist schlimmer für einen Liedermacher, als in den Strukturen der Gewöhnung zu singen. (beatblogger)

Jan Frisch
Gesang & Gitarre
© Tristan Vostry
© Tristan Vostry